Wie soll ich das beschreiben, egal was ich mache oder sage, FALSCH. Ich frage mich immer wieder, ob das nur mir so geht. Es kann doch nicht sein, das ich nicht mehr in der Lage bin zu unterscheiden, was meine Mitmenschen von mir und ich von Ihnen will.
- Verlange ich zu viel von mir?
- Verlange ich zu viel von anderen?
- Verlangen andere zu viel von mir?
- Liegt es an mit?
- Liegt es an den anderen?
Diese und weitere Fragen rumpeln heute schon den ganzen Tag durch meinen Kopf. Immer wieder musste ich mich von meinen Mitmenschen zurückziehen. Das tut so weh. Es ist unbeschreiblich wie brutal das ist.
Von jetzt auf gleich ändert sich im Moment meine Gemütslage. Aufgefressen von unbeantworteten Fragen stolpere ich durch mein Leben. Mein Handeln ist nur noch vom Grübeln bestimmt. Jetzt, wenn ich schreibe schaffe ich es einigermaßen meine Gedanken zu beruhigen, ich will gar nicht sagen zu ordnen. Obwohl ich jeden Satz mehrfach anfange und mein Text nur so vor Fehlern wimmelt, gibt mir das schreiben halt. Gott sei Dank gibt es eine Rechtschreibprüfung.
Am meisten belastet mich zurzeit mein Verhältnis zu meinen Kindern und meiner Frau. Meine Kinder fragen immer wieder was mit mir los ist. Sie können es nicht verstehen, wenn ich so bin, so kalt, so abweisend, mich immer wieder entfernend. Wenn ich es doch nur schaffen könnte, meiner Frau und meinen Kindern zu erklären, warum es manchmal so ist. Dass Sie keine Schuld trifft das es so ist und sie nichts daran ändern können.
Es zerstört mich innerlich, zu merken, wie seht gerade meine Kinder unter meiner Krankheit leiden. Ich als Papa bin zwar für sie da, aber leider nur, wen ich es kann und schaffe. Wie oft schon musste ich Sie wegschicken, weil es mir gerade mal wieder beschissen ging. Was soll ich Ihnen sagen? Ich musste selber in meiner Kindheit erleben, wie es ist, niemanden zum Reden oder zum Umarmen zu haben.
Genau das, was ich in meiner Kindheit erlebt habe, wollte ich meinen Kindern nicht zumuten. Ich wollte alles besser machen, nicht dieselben Fehler machen, wie andere in meiner Kindheit. Das nun nicht umsetzten zu können und immer wieder Kompromisse eingehen zu müssen, zerrt an meinem Herzen und meiner Seele. Diese Gewissheit bringt mich zum Weinen, wieder schäme ich mich für meine Emotionen und meine Tränen, wieder ziehe ich mich zurück oder setze meine „Lächelmaske“ auf.
Es betrübt mich und macht mich unendlich traurig, wenn meine Kinder von der Schule nach Hause kommen und mir eine gute Note oder andere Erfolge zeigen.
Es macht mich traurig, wenn meine Kinder was gutes und schönes machen. Das ist schon ein Widerspruch in sich. Warum macht es mich so unendlich traurig?
Ganz einfach. Ich will mich freuen. Ich will meinen Kindern zeigen das ich stolz auf Sie bin. Ich will Ihnen zeigen das es mich glücklich macht, wenn sie etwas gut machen, oder einfach nur da sind.
Aber es geht nicht, zu präsent und mächtig sind Trauer, Angst und Selbstzweifel. Seit einigen Jahren habe ich diese, „guten und schönen“ Gefühle nicht mehr erleben dürfen. Zu tief habe ich Sie in meinem Inneren verpackt. Ganz tief eingeschlossen, den Schlüssel weggeworfen, damit niemand an sie herankommt.
Warum habe ich das getan? Wie kann ich mein Grüblen abstellen? Wo ist der Schlüssel?
Ich verstehe dich, dass mit den Kindern schmerzt mich auch so sehr. Ich habe früher immer gesagt wenn ich einmal Kinder bekomme sollen sie es besser haben als ich es hatte……..das tut so weh!
Verlange von dir nicht dass du es besser machen musst. solange du in dir noch dein eigenes verletztes Kind mit wahrscheinlich unterdrückten Gefühlen hast kannst du nicht besser zu deinen Kindern sein. Fühle alles was kommt wenn du achtsam mit deiner Aufmerksamkeit in den Körper gehst und es wird sich vieles lösen und die innere Freude wird langsam wieder freigelegt 🙂 (ist auch eine gute Achtsamkeitsübung. Wir sind so gewohnt mit unserer Aufmerksamkeit ständig im Denken zu sein dass wir garnicht merken dass es möglich ist sie woanders hinzuleiten).
Wir wollen immer alles mit dem Kopf und dem Wille lösen was aber nicht geht. vieles heilt auf der emotionalen Ebene. Da wir das nicht wissen schämen wir uns für unser schlechtes falsches Verhalten weil wir es nicht mit dem Wille ändern können.
Fühle mit dem Kind in DIR! Gib ihm was deine Eltern dir nicht geben konnten, stell dir vor wie du es umarmst. erst dann kannst du zu deinen Kindern gut sein.